Klasse Wetter, viele Teilnehmer, zahlreiche Zuschauer an der Strecke und im Burgpark – der 4. Illinger Citylauf war ein Erlebnis. 4 Runden mussten gelaufen werden im Hauptlauf, in den auch die saarländischen Straßenlaufmeisterschaften integriert waren. An der Illipse wurden die Zuschauer bestens per Lautsprecher informiert, wer da gerade die Burgschleife passierte. Wenn der das Feld anführende Radfahrer erschien, wusste jeder: Gleich taucht er wieder auf, der souverän Führende. Das war der Rehlinger Ausnahmeathlet Raphael Schäfer, der mit 29:21 Minuten den Landesrekord im 10 km-Straßenlauf hält. Bereits nach Runde 1 überschlug sich die Stimme des Ansagers: „Und hier kommt schon die erste Frau! Es ist Heike Alaimo von der LG Saar 70!“ Trotz der grünen Tarnfarbe ihres Trikots vom Ottweiler Lauftreff war sie im Grün des Illinger Burgparks leicht auszumachen, dafür sorgte ihr eleganter Laufstil. Unter großem Beifall lief, pardon: schwebte sie vorbei, die amtierende Landesmeisterin im Halbmarathon und deutsche Vizemeisterin über diese Distanz. In glänzenden 37:43 Minuten siegte sie bei den Frauen, war Dreiundzwanzigste von genau 300 Teilnehmern. Der lange Anstieg Richtung Krankenhaus machte vielen zu schaffen, dem Ottweiler Laufwunder nicht: „Das Rauf und Runter hier gefällt mir prima, das ist viel schöner als das monotone Bolzen auf einer Flachstrecke!“
Jonathan Rouven Rouven Jonathan Freddi
Auch der Nachwuchs der LG Saar 70 sorgte beim Citylauf für Jubel. Die 10 Kilometer sind eigentlich nicht die Lieblingsstrecke der Jugend, die bevorzugt den fetzigen Sprint und die Mittelstrecken. Für jene, die sich auf diese lange Distanz wagen, hängen dafür mangels großen Andrangs die Trauben nicht übermäßig hoch. In Illingen fehlte diesmal die jugendliche Langlaufelite fast geschlossen, schonte sich für ihren Auftritt im Rahmenprogramm des Rehlinger Pfingstsportfestes. Nutznießer war ein LG-Trio der Jugend B, allesamt vom TV Illingen: Rouven Niklas, „hauptamtlich“ Tischtennisspieler, als solcher jüngst mit dem Saarbrücker Sportgymnasium Am Rotenbühl mit der Bronzemedaille von „Jugend trainiert für Olympia“ aus Berlin zurückgekehrt; Jonathan Anschütz, der sich anschickt, in die Fußstapfen seines Vaters Achim Anschütz zu treten, der im Trikot der LG Saar 70 Ende der 70-er Jahre Titel und Rekorde scheffelte; Frederik „Freddi“ Rodner, als Speerwerfer ein Exot in einer ansonsten lauffreudigen Familie. Freddi war es auch, der beim LG-Tross für fast unerträgliche Spannung sorgte. Er war erst am frühen Morgen von einer Lehrfahrt aus London zurückgekehrt. „Nach der 2. Runde war ich total fix und fertig, wollte aufgeben“, gestand der Gebeutelte. Die sich zwangsläufig von Runde zu Runde steigernden Anfeuerungen seiner Fans trugen Freddi schließlich ins Ziel, wo er von seinen Mannschaftskameraden frenetisch gefeiert wurde. Der zweite Platz von Rouven, der vierte von Jonathan und Freddis Durchhaltevermögen bescherten dem IGI-Terzett schließlich den Meistertitel der Jugend B.
Hannelore Schreiner
17. Mrz 11 um 11:31
Prima gemacht!
Lebhaft, interessant, abwechslungsreich.
So können Ergebnisse von Sportveranstaltungen anschaulich rübergebracht werden. Da kann einer mit Sprache umgehen!