Der Sport leidet unter Corona. Beim Versuch einer Rückkehr zur Normalität wurden nun auch in der Leichtathletik unter strengen Auflagen Meisterschaften durchgeführt, in St. Wendel und in Püttlingen. In St. Wendel starteten bei den Aktiven Thorsten Schlör und Matthias Schikofsky, zwei Speerwerfer des TV Illingen. Thorsten wurde mit 54,35 Metern Vierter, Matthias schaffte mit 56,02 Metern als Dritter sogar den Sprung aufs Siegertreppchen. Da werden Erinnerungen wach: Thorsten, mittlerweile zu den Senioren M30 gehörend, war 2014 Speerwurf-Landesmeister, Matthias holte 2017 den Titel in der U20.
Im Stadion Breitwies in Püttlingen waren die LSG 98 Köllertal/TV Püttlingen Ausrichter eines weiteren Teils der Landesmeisterschaften. Die rührigen Gastgeber boten in den Rahmenwettbewerben auch etwas für den Nachwuchs, einen Dreikampf und den 800 Meter-Lauf. Der starke Andrang zeigte, wie sehr die Kids auf dieses Event gewartet hatten – rund dreißig hatten für die 800 Meter der W10 gemeldet! Unter ihnen war auch Céline Krämer, Stütze der TVI-Crossies, noch zur W9 gehörend. Céline war gut vorbereitet. Die Crossies hatten auf Grund von Corona individuelle Trainingspläne, auch nutzten sie die Quarantäne-Initiative „Lauf-weiter.de“. Dort kämpften sie fast jedes Wochenende bundesweit gegen virtuelle Gegner, waren regelmäßig unter den Besten.
Zur Vorbereitung der 800 Meter in Püttlingen beschränkte man sich nicht aufs Training im Lieblingsrevier Hosterwald, es ging auch mehrmals auf die Rundbahn im Illinger Stadion. Das hat sich gelohnt!
Zurück zu Céline. Sie durfte in Püttlingen hochstarten und konnte mit der älteren Konkurrenz prima mithalten: Platz 3 ihres Jahrgangs 2011, Platz 10 im Dreißigerfeld in starken 3:11,33 Minuten.
In bester Lauflaune präsentierten sich auch Kim Lambert und Tamino Gebert, zur W11 bzw. M11 gehörend. Kim, deren Stärken die längeren Distanzen sind, die bei 2 km-Schülerläufen Stammgast auf dem Siegertreppchen ist, wurde über die für sie zu kurzen 800 Meter immerhin Vierte in guten 3:00,30 Minuten, nur 6 Sekunden hinter der Siegerin Mia Salomon vom ATSV Saarbrücken.
Der Coup des Tages glückte Tamino. „Heute gewinne ich“, verkündete Tamino keck gegenüber seinem verdutzten Vater Christoph. Dem hehren Wort folgte die Tat: Tamino lief von der Spitze weg, hatte nach Runde 1 zehn Meter Vorsprung, die er auf 30 Meter ausbaute. Seine Siegerzeit: glänzende 2:44,5 Minuten! In der M11 schaffte das in den letzten Jahren kein Läufer des Leichtathletik-Doppelkreises Neunkirchen/St. Wendel, nicht einmal in der M12 und in der M13. Knappe 3 Sekunden trennen Tamino vom Kreisrekord. Klar, dass der Taminos nächstes Ziel ist!