Auch zu Hause lässt sich viel machen
Das Projekt „Kindergarten Kids in Bewegung“ ist eine Initiative des Landessportverbandes für das Saarland und des saarländischen Bildungsministeriums. Mit dabei sind seit einem halben Jahr auch der Katholische Kindergarten Hirzweiler-Welschbach und der TV Illingen.
Die Organisatoren des Projekts sind in permanentem Kontakt zu den Personen, die dieses Projekt vor Ort durchführen. Insbesondere werden vier Fortbildungslehrgänge pro Halbjahr angeboten. Den letzten besuchten auch Wolfgang Weber vom TV Illingen und Sandra Schmidt, die Leiterin der Kita Hirzweiler-Welschbach. Es ging im Lehrgang um die Förderung der koordinativen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Auch „Ringen & Raufen“ stand auf dem Programm und „Spiele für Kinder und deren (Groß-)Eltern“.
Was Ringen und Raufen anbelangt, rennt man bei den meisten Kids (Jungen und Mädchen!) offene Türen ein, denn Ringen und Raufen sind für sie ein Grundbedürfnis. In Wiesbach waren kürzlich bei den diesjährigen Schulmeisterschaften im Ringen 328 Kinder auf der Matte, Rekord. Fast alle waren Neulinge. Es gibt eine Fülle von Spielen, die zum Ringen hinführen. In ihnen wird der Körperkontakt geübt, wichtige Voraussetzung fürs Ringen und Raufen. „Aber“, betont Referentin Alexandra Wischnewski, „es muss allen klar gemacht werden: Fairness ist oberstes Gebot, die Gesundheit des Gegners geht über den eigenen Erfolg. Wer nicht mehr mag, sagt einfach STOP!“ Fast immer gelingt es, auch die Schüchternen, die Zurückhaltenden zum Mitmachen zu animieren. Oft bedarf es nur eines passenden Sparringspartners.
Alle sind sich einig: Einmal Sport pro Woche im Kindergarten oder im Verein ist viel zu wenig – tägliche Bewegung ist angesagt! Hier können Eltern und Großeltern zu Verbündeten werden. Auch zu Hause kann man auf einem Bein hüpfen, man kann balancieren, den Purzelbaum üben. Was spricht dagegen, wenn Papa oder Opa dem Nachwuchs zeigen, wie geworfen wird? Stöckchen, Tennisbälle, Tannenzapfen, Schneebälle – auch die waren jüngst eine Option. Es gibt so viele Möglichkeiten, sie müssen nur genutzt werden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass in Deutschland nur noch etwa jeder vierte Junge und jedes sechste Mädchen das Bewegungspensum von einer Stunde täglich erreicht, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Erhaltung der körperlichen, seelischen und sozialen Gesundheit empfohlen wird. Das Defizit beruht auf einer massiven Veränderung unserer Freizeitgestaltung. Insbesondere die Großeltern unserer Kids gedenken mit Wehmut der vergangenen Zeit: früher Spielen und Toben im Freien, heute Fernseher, Computer, Spielekonsole, Handy. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche immer wieder zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren. Es gilt, die Kinder langfristig an den Sport zu binden.
Eine große Hilfe ist hier der Vereinssport. Dort lässt sich durch Spaß, durch Freude und durch das gemeinsame Erlebnis mit anderen Kindern Begeisterung für Bewegung wecken.
Spiele zum Lernen von Körperkontakt: Links “Hier kommst du nie mehr raus!”
Rechts: Kampf der Titanen: Dominik und Kevin kämpfen um den Ball.
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