Die Süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U23 und der U16 fanden bei bestem Wetter in St. Wendel statt, ein Heimspiel also für die LG Saar 70. Sieben Hoffnungsträger schickte die LG ins Rennen, die sich allesamt wacker schlugen. Vier von ihnen schafften sogar den Sprung unter die Top 8.
Niels Diehl vom TV Ottweiler (TVO) wurde mit 1,70 Metern im Hochsprung Siebter der Altersklasse M15, Janine Baus vom TV Wemmetsweiler in der gleichen Disziplin mit 1,53 Metern Sechste der W14, höhengleich mit der Fünften.
Die renommierteste Teilnehmerin der LG war zweifellos Louisa Grauvogel vom TVO. Voriges Jahr holte Louisa im 7-Kampf bei der Europameisterschaft im schwedischen Eskilstuna Bronze, hatte wesentlichen Anteil am guten Abschneiden der deutschen U20, die hinter Russland in der Mannschaftswertung Zweiter wurde. In St. Wendel trat Louisa in drei Disziplinen an, mischte in allen munter mit: Platz 4 über 200 Meter, Platz 3 in 12,08 Sekunden über die 100 Meter, Platz 2 und damit Süddeutsche Vizemeisterin schließlich mit starken 14,16 Sekunden im 100 Meter-Hürdenlauf.
Hoch her ging es bei Jule Woll, W15, und beim altersgleichen Philipp Oehling, beide vom TV Illingen. Jule war mit 43,94 Metern angereist, der besten Weite aller Speerwerferinnen, fühlte sich zu Recht als Favoritin. Dieser Rolle wurde sie auch gerecht – bis zum letzten Versuch. Dort glückte der Badenerin Rosa Kirchgäßner der Wurf ihres Lebens: Sie warf 45,32 Meter, rund fünf Meter weiter als je zuvor. Auch Jule verbesserte sich nochmals, aber ihre 41,14 Meter reichten nur zu Platz 2. „Vizemeisterin hört sich ja eigentlich gut an“, grämte sich Jule, „aber nicht für mich. Heute habe ich nicht Silber gewonnen, ich habe Gold verloren!“
Nun zu Philipp Oehling, der zum erfolgreichsten saarländischen Athleten dieser Süddeutschen werden sollte. Er startete am Samstag über 300m-Hürden, am Sonntag über 800 Meter. Über die Hürden war er als Schnellster gemeldet, über die 800 Meter als Viertschnellster. „Ich fühle mich prima, die Hürden will ich auf jeden Fall gewinnen!“ An Selbstvertrauen mangelt es Philipp nicht. Doch das Rennen war offen bis zum Schluss, der Badener Maximilian Deutsch lag vor der letzten Hürde noch gut einen halben Meter in Front. Während Maximilian diese Hürde riss und aus dem Tritt geriet, stürmte Philipp unter dem Jubel seiner Fans in mitreißendem Endspurt ins Ziel. Mit 41,57 Sekunden verbesserte er seinen Hausrekord um mehr als eine halbe Sekunde.
Zwanzig Stunden später standen die 800 Meter auf dem Programm. Philipp, mit dem Titel über die Hürden in der Tasche, ging’s locker an. Natürlich steckte ihm sein Husarenritt vom Vortag noch in den Knochen. Die Beine waren nicht mehr so locker, der Kopf aber war es: „Gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren“, sagte Bum-Bum-Boris. So sehr sich der Seckenheimer Teklay Teamrat vor dem Ziel auch streckte, Philipp zog unwiderstehlich vorbei, holte sensationell seinen zweiten Titel. Sein Freudenschrei beim Überqueren der Ziellinie war im ganzen Stadion zu hören. Die Siegerzeit ist famos: 2:02,61 Minuten, persönliche Bestzeit, nur eine halbe Sekunde über dem Landesrekord.
Die LG Saar 70 freut sich sehr über das gute Abschneiden bei der Süddeutschen. Aber es herrscht auch Stolz über den Einsatz von acht LG-Kampfrichtern: Von der TG Landsweiler-Reden kamen Anja Bild und Arno Meier, vom TVO Christa Berwanger, Klaus Diehl, Markus und Michael Bosel, vom TV Wemmetsweiler Ralf und Christopher Pinter. Ohne erfahrene Kampfrichter ist eine solche Mammutveranstaltung wie die Süddeutsche nicht zu stemmen. „Die Beteiligung war enorm, wir hatten riesige Teilnehmerfelder“, erläutert Starter Arno Meier. „ Aber die Organisation war sehr gut, die Disziplin der Sportler und Sportlerinnen ebenfalls. Es gab kaum Probleme, nur hier und da verkraftbare Verzögerungen“.
Die Süddeutsche in St. Wendel wird allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben.
Unsere Vizemeisterinnen: links in der Mitte Louisa, rechts (Block 2) Jule
Philipp Oehling, unser zweifacher Meister
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