Louisa Deutsche Meisterin, auch TVI-Athleten meisterlich

Die saarländischen Leichtathleten kämpften in der Heimat um Medaillen, ihre Idole bei der Weltmeisterschaft im fernen Südkorea. Groß war die Freude, als Jennifer Oeser nach beherzter Aufholjagd Bronze im anspruchsvollen 7-Kampf gewann. Bei der LG Saar 70 ist man stolz, in Louisa Grauvogel ein Juwel zu besitzen, das jetzt schon oeserschen Glanz verbreitet: Die 15-Jährige vom TV Ottweiler wurde in Cottbus Deutsche Meisterin der W 15 im 7-Kampf.

Louisas Leistungen sind imponierend. Unter 42 Teilnehmerinnen war sie in drei Disziplinen die Beste: 80 Meter Hürden in 11,56 Sekunden (Saarlandrekord), 100 Meter in 12,35 Sekunden und 800 Meter in 2:22,02 Minuten. Ihre 5,67 Meter im Weitsprung wurden nur von Vizemeisterin Pia Posch (LG Staufen) um 9 Zentimeter überboten, ihre 36,88 Meter mit dem Speer nur von der wurfgewaltigen Maxi Lehmann aus Finsterwalde. Mit 3981 Punkten verbesserte Louisa den alten Landesrekord um satte 231 Punkte. Sogar der deutsche Rekord mit 4094 Punkten wackelte. Louisas Trainer Jürgen Müller rechnet vor: „Hätte Louisa statt der bescheidenen 1,44 Meter im Hochsprung mit 1,60 Metern ihre normale Leistung gebracht, der DLV-Rekord gehörte jetzt ihr“. Müller nennt stolz weitere Bestleistungen seines Schützlings: Bei den Süddeutschen Meisterschaften im pfälzischen Eisenberg holte Louisa über 300 Meter Hürden mit Landesrekord in 43,38 den Titel, dazu wurde sie über 100 Meter, im Weitsprung und Speerwurf Vizemeisterin. Aufs oberste Treppchen schaffte es in Eisenberg auch Louisas Vereinskamerad Marvin Bollinger. Seine Siegesweite im Dreisprung war 12,26 Meter. Mit seinen 15 Lenzen war Marvin auch Garant für den Titelgewinn der B-Jugend (16- und 17-Jährige) der LG Saar 70 bei der Saarländischen Mannschaftsmeisterschaft kürzlich in Homburg. Mit glänzenden 1,80 Metern schaffte er dort eine persönliche Bestleistung im Hochsprung. Stark auch die 11,77 Sekunden über 100 Meter von Jan Ternig, Aushängeschild der TG Landsweiler-Reden. Gut drauf war der vielseitige Jakob Weisgerber vom TuS Wiebelskirchen, der mit klassischem Schersprung 1,72 Meter meisterte. Verlass war einmal mehr auf David Nau vom TV Wemmetsweiler. Er schaffte mit der Kugel 12,09, mit dem Speer 39,40 Meter.

In Topform präsentierten sich in Homburg die LG-Männer. In der anspruchsvollen Landesliga ließen sie dem erfolgsgewohnten LAC Saarlouis keine Chance. Für einen Höhepunkt der besonderen Art sorgte Dominic Meiser, mit 18 noch zur Jugend gehörend. Schon sein ungewöhnliches Outfit bescherte dem Hoffnungsträger des TV Illingen größte Aufmerksamkeit: In Bermudashorts katapultierte er sich auf 1,88 Meter, übertraf seine Sieghöhe von der diesjährigen Hallenmeisterschaft um einen Zentimeter. Über die Mittelstrecken brillierten seine Vereinskameraden Alexander Schmidt und Kai Heinrich, im Sprint der Wiesbacher Oliver Haas. Matthias Schöne vom TV Wemmetsweiler, berufsbedingt die letzten beiden Jahre ohne nennenswertes Training, hat sich seine Sprungkraft bewahrt: 1,80 Meter sprang er hoch, 6,57 Meter weit. Ebenfalls in der Landesliga starteten die LG-Frauen. Trotz ansprechender Leistungen von Anika Bick und Stefanie Genetsch vom TV Wemmetsweiler und Wiebke Schmitt vom TV Illingen reichte es nur zur Vizemeisterschaft hinter dem SC Friedrichsthal. Die Damen sind sich einig: Da war mehr drin. Nächstes Jahr wollen sie aufs oberste Siegertreppchen.