Land unter beim Landescross in Lebach

Die saarländischen Crossmeisterschaften finden in der Regel im Februar statt. Jahreszeitlich bedingtes Schmuddelwetter wird billigend in Kauf genommen. Für echte Crossies sind die Verhältnisse dann gut, wenn der ins Ziel kommende, mit Dreck bespritzte  Läufer nicht mehr zu erkennen ist.
So betrachtet, herrschten am Fuße des Kaltensteins in Lebach optimale Bedingungen. Die rührigen Lauftrefffreunde Theeltal hatten als Ausrichter drei Runden präpariert, die je nach Altersklasse verschieden oft zu durchlaufen waren: eine kleine, eine mittlere und eine große Runde. Die kleine musste gestrichen werden, sie war weitgehend überflutet. Aber auch die beiden anderen hatten es in sich!
Alle, die ins Ziel kamen, waren glücklich, es hinter sich zu haben. Die LG Saar 70 war mit zwei Dutzend Teilnehmern dabei. Sie stammten vom TV Illingen (TVI), dem TV Ottweiler (TVO) und dem TuS Wiebelskirchen (TuS). Alle schlugen sich wacker, gaben ihr Bestes. Verdienter Lohn: einmal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze. Gold ging auf das Konto des fünfzehnjährigen Philipp Oehling, der in der U16 zwei hartnäckige Konkurrenten niederrang. Philipp schaffte die 3200 Meter in 12:19 Minuten, lag am Ende 18 Sekunden vor seinen Verfolgern. Philipp führte als Frontmann das LG-Team der U16 mit Paul Jung vom TVO und Leon Keller vom TuS zu Bronze.
3680 Meter lang war der Parcours der U18 und der U20. In jeder dieser Altersklassen schickte die LG Saar 70 ein Team ins Rennen, beide schafften den Sprung in die Medaillenränge. Die U18 mit Bela Steinsch vom TVO, Daniel Müller und Andreas Lermen, beide vom TVI, holte Bronze. Noch besser lief ’s für die U20. Moritz Bäsel vom TuS und Simon Schwindling und Julian Lermen vom TVI erkämpften Silber.
Ein Abenteuer war der Wettbewerb für alle. Auch Karwan Özgun, 11, und Svenja Recktenwald, 15, die zum ersten Mal dabei waren, meisterten die Herausforderung mit Bravour. Karwan, hauptamtlich Fußballer, wurde in der M12 bei 25 Startern Elfter. Svenja, letztes Jahr Landesspitze im Turnen, jetzt Triathletin, lief versehentlich eine Runde zu viel, 3200 statt 2400 Meter. Gewertet wurde sie in der U18, belegte dort in starken 15:23 Minuten Platz 5.  Moritz war beeindruckt von der Furt, die mehrfach zu durchlaufen war. Bela wollte vor dem Start noch spezielle Tipps von Coach Wolfgang Weber. Der schaffte als Aktiver mehrfach beim Cross den Sprung aufs Siegertreppchen, wusste Rat: Wenn du gut drauf bist und heute was reißen willst, dann mit Power bergauf, bergab aber mit Zurückhaltung! Letzteres klappte nicht bei allen. Auf die Standardfrage „Wie war’s denn?“ drehte sich Simon wortlos um, präsentierte seinen Rücken. Der war paniert wie ein Wiener Schnitzel. Bergab war er ausgerutscht, glitt rücklings einen Abhang runter…
Aufschlussreich das SR-Interview mit Philipp Stief vom LC Rehlingen, dem überlegenen Sieger des 7000 Meter-Laufs der Männer: „Wenn einer den Cross mag, waren die Verhältnisse heute gerade richtig. Wer die Woche über schön sauber im Büro sitzt, kann hier so richtig im Matsch wühlen!“
Von Philipp Stiefs Worten ist es nur ein kurzer Schritt zum berühmten saarländischen Gassenhauer:
Mir hann geschbield am liebschde nur em Dregg,
Wääle, Wääle, Kerschekääre, Ribbsche, Dibbsche, wegg!

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In der Mitte Philipp, unterwegs mit seinen Bodygards Jerome Peter  und Tom Niesporek. Weitere Fotos unter Bilder, Galerie 2016, Cross Lebach. Optimieren des Bildes durch Anklicken!

Geschrieben von wolfiweber

22. Februar 2016 um 10:41

Abgelegt in Das Jahr 2016

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